Die Anfänge des Tennissports lassen sich bis ins Jahr 1941 zurückverfolgen, als innerhalb des Werkgeländes der Daimler-Benz Flugmotoren GmbH ein Waldsportplatz (heute Waldstadion) angelegt wurde. Zum Sportangebot gehörte neben Fußball und Radsport auch Tennis.
Als 1948 das Gelände um den Waldsportplatz der Öffentlichkeit zugänglich war, wurden von Herrn Stuck, dem damaligen Leiter der Waldapotheke, die völlig von Unkraut überwachsenen zwei Tennisplätze wiederentdeckt und zusammen mit Gleichgesinnten bespielbar gemacht. Sein Sohn Wolfgang Stuck war einer der besten Sandplatzspieler seiner Zeit und trat 1960 und 1964 im Davis-Cup für Westdeutschland an.
In den Jahren 1949-51 befand sich auf dem Gelände des Waldsportplatzes die Landessportschule. Kursteilnehmer nutzten auch die Tennisplätze, aber im Laufe der Jahre verließen immer mehr Tennisspieler den Ort, so dass Mitte der 50`er Jahre das Unkraut am hintersten Zipfel des Waldstadions wiederum die Oberhand gewann.
Erst 1958 wurden die inzwischen vollkommen zugewachsenen Tennisplätze von ein paar Unentwegten wiederentdeckt und der Neuanfang des Tennis in Ludwigsfelde beschlossen. Da über viele Jahre die Plätze nicht gepflegt wurden, befanden sie sich in einem mangelhaften Zustand.
Anfang der 60`er Jahre wurde mit viel Mühe, Fleiß und Enthusiasmus zerschlissene Tennisnetze mit Sackleinen geflickt, Spannseile durch Spleißarbeiten in Stand gesetzt und ein neuer Belag mit Schubkarren und Schaufel auf 2 Plätzen aufgetragen.
Durch die Teilnahme am Wettkampfbetrieb mussten Umkleide- und Aufenthaltsräume geschaffen werden. Mit von Hand geputzten Abrisssteinen konnte nach 1500 freiwilligen Arbeitsstunden 1966 das 1. Gebäude eingeweiht werden.
Im Zuge der Entwicklung des Autowerks kamen im Laufe der 70`er Jahre immer mehr Tennisbegeisterte nach Ludwigsfelde. Die Mitgliederzahl verdoppelte sich auf über 80. Es war abzusehen, dass mit nur zwei Plätzen eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Tennissports in Ludwigsfelde nicht möglich sein wird. So wurde 1971 begonnen eine Schlagwand zu bauen und Platz 3 und 4 wieder herzurichten. Im Schichtbetrieb haben dann die Vereinsmitglieder an Wochenenden den Untergrund planiert, verdichtet und im Nassverfahren die 1600 Quadratmeter Spielfläche gegossen. (Fünf Teile Ziegelmehl, ein Teil Lehm wurden mit Wasser im Betonmischer gemischt)
Die sportliche Seite kam neben den geleisteten Arbeitseinsätzen nicht zu kurz. Die erste Männermannschaft wurde 1973 am Ende der Punktspielserie Meister der Bezirksklasse und stieg in die Bezirksliga auf. 1974 begannen die Errichtung des Vereinshauses und die Erweiterung des Umkleidebereichs. Nach 1040 freiwilligen Arbeitsstunden unserer Vereinsmitglieder konnte das Vereinshaus 1975 feierlich eingeweiht werden. Nach Verlegung einer Abwasserleitung wurden 1978 die Umkleiden fertiggestellt und 1979 unsere Gebäude an die Fernwärmeversorgung angeschlossen.
Nach den umfangreichen Bauarbeiten der Vorjahre konnte in den 80’er Jahren wieder mehr Tennis gespielt werden und Neubauvorhaben wichen der Instandhaltung. 1983 wurde im Rahmen des Vereinsturniers im September unter der Leitung des damaligen Sektionsleiters Achim Fritz das 25jährige Bestehen des Vereins gefeiert.
Mit der Wende wurde vieles anders. Uns war klar, dass das Tennis spielen für 1,30 DDR-Mark plus Solidaritätszuschlag nicht mehr möglich ist. Bleiben wir bei der BSG Motor Ludwigsfelde mit ihren 18 Sektionen oder machen wir uns selbständig? Viele Fragen auf die Antworten gefunden werden mussten.
Mit der Gründung des Tennisverbandes Berlin-Brandenburg fand eine Neuordnung des Spielbetriebes statt. Der TC Ludwigsfelde spielte ab diesem Zeitpunkt in der Gruppe Berlin-Süd. Das führte zu interessanten Paarungen, die die Ludwigsfelder Mannschaften zu Hochburgen des Tennissports unserer Region führte, z.B. zum LTTC Rot-Weiß, zu Blau-Gold Steglitz und anderen namhaften Vereinen, aber auch umgekehrt deren Spieler auf die verträumte Anlage ins Waldstadion.
Die offizielle Geburtsstunde des TC Ludwigsfelde 1958 e.V. schlug am 27.Mai 1992. Zum Vereinsvorsitzenden wurde das langjährige Mitglied Manfred Matthies gewählt. Und wieder begannen umfangreiche Bauarbeiten, Grundsanierung der Plätze 3+4, Einbau einer Gasheizung und Modernisierung der Sanitärbereiche.
Nach anfänglichen Abwanderungen einiger Mitglieder, bedingt durch berufliche Neuorientierungen, konnte der Mitgliederstand auf ca. 100 Mitglieder erhöht werden. Den Vereinsvorsitz führte jetzt Udo Kreienbaum. Unser Vereinshaus bekam neue Fenster, eine neue Terrasse und auf Grund von diversen Einbrüchen auch eine Alarmanlage.
Mit einer großen, 2tägigen Feier mit vielen Gästen sowie vielen Mitgliedern feierten wir unser 50jähriges Vereinsjubiläum. Anlässlich dieses Jubiläums hatte Andreas Pätsch die Idee des „Ludwigsfelder 5-Kampfes“, bei dem 5 Vereine in ihren jeweiligen Disziplinen gegeneinander antraten. Ziel war es, andere Vereine und deren Sportart besser kennenzulernen, um mehr Respekt und Zusammenarbeit innerhalb der ludwigsfelder Vereine zu entwickeln. Mit einem umgedichteten Lied „Ja so war`ns die alten Tennisleut“ (leider gibt es davon kein Video) dankten Mathias Küsel und Torsten Schmoz im Namen aller unseren „Alten“, welche den Tennisclub aufgebaut und zu dem gemacht haben, was er heute ist. Noch mehr kannst du in der Jubiläumsausgabe lesen.
Auf Grund des sehr hohen Niveaus der Region Berlin-Süd des TVBB (bekannteste und stärkste Vereine sind Rot-Weiß und Blau-Weiß), war es schon was Besonderes mit den Herren 40 in der höchsten regionalen Spielklasse vertreten zu sein. Diese Mannschaft wurde beim Ludwigsfelder Sportlerball zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt.
Ab 2009 übernahm Torsten Schmoz den Vorsitz des Vereins, der als ehemaliger Bauingenieur sich der Modernisierung der inzwischen in die Jahre gekommenen Gebäude annahm. Als erstes mussten aber die Plätze 1+2 instandgesetzt werden.
Mit Zuschüssen des Landessportbundes, der Stadt Ludwigsfelde sowie Mittel des Tennisvereins konnten 2011 die Plätze feierlich eröffnet werden.
Jedes Frühjahr müssen die Plätze wieder spielbar gemacht werden. Ein Großteil der Arbeiten besteht im Walzen der Plätze, damit diese wieder fest werden. Bisher durften unsere Mitglieder die Walze, welche mit bis zu 1000 Liter Wasser gefüllt werden konnte mit der Hand ziehen, eine mühsame Arbeit. Jetzt freut sind auch unser Platzwart Peter Gutsche (die gute Seele des Vereins) auf den Frühling.
Wie jedes Jahr findet in den Sommerferien ein einwöchentliches Trainingscamp für unsere Kinder und Jugendlichen statt, diesmal mit Unterstützung einer Ballmaschine. Besondere Highlights sind das Übernachten der Jugendlichen im Zelt am Vorabend und das Abschlussturnier am letzten Tag.
Es tropfte bei Regen schon durch die Decke und es war an der Zeit, dies zu ändern. Die Planungsarbeiten begannen bereits 2013, als man bei den Stadtwerken Infrarotaufnahmen zur Ermittlung des Wärmeverlustes beauftragen konnte.
Mit einer Bausumme von ca. 200.000,-€, davon 134.000,-€ Zuschuss von der Stadt und über 1000 Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder wurde das Vereinsgebäude bis auf die Grundmauern eingerissen und wieder neu aufgebaut.
Die neuen Brandschutzvorschriften haben uns fast das Genick gebrochen. Alle waren glücklich, als wir 2016 unser neues Vereinsgebäude einweihen konnten.